Unsere Nicht-Mittwochs-Wettfahrten in 2020

In der zurückliegenden Segelsaison 2020 war nichts wie gewohnt bzw. so, wie es die teilgenommenen Wettfahrt-Crew’en es kannten. Stichwort: Corona! Die ersten geplanten Wettfahrten des Jahres mussten gestrichen werden, da Wettkämpfe in Schleswig-Holstein generell verboten waren. Training unter Auflagen war möglich und diese wurden auch ein- bzw. zweimal durchgeführt, wenn auch verspätet. Ein wenig Euphorie kam auf – trotzdem war es immer noch nicht so, wie es alle gerne gehabt hätten.

Die Steuermannsbesprechung wurde generell mit ausreichend Abstand gestaltet. Verspätete oder ferngebliebene Schipperinnen und Schipper wurden per WhatApp benachrichtigt. Die liebgewonnen, geselligen Wettfahrtverklarung an der Hafenhütte wurden generell nicht ausgerufen. Aber sollte es dennoch einmal sein, dass eine Crew mit einer oder mehreren Crew’en ein Getränk zu sich nahm, so waren hier die AHA-L Regeln immer präsent.

Und so sollte auch die Ehrung der Wettfahrtteilnehmer nicht wie gewohnt beim alljährlichen Schippers-Grünkohl durchgeführt werden können. Der in Deutschland angeordnete Lockdown regierte das Land. Doch eine Bekanntgabe der Platzierungen musste von Seiten der Wettfahrtleitung in jedem Fall gebührend verkündet werden. Denn das Motto der zurückliegenden Wettfahrtserie „Ein Leben ohne Nicht-Mittwochs-Wettfahrten ist möglich, aber nicht sinnvoll“ sollte nicht fallen gelassen werden.

Schnell wurde die Idee geboren, eben diese Ehrung im Vorwege mit digitalen Medien aufzunehmen und ab dem Tag des geplanten Schippers-Grünkohlessen auf der Website zur Verfügung zu stellen. Gesagt – getan! Und das mediale Resultat, auch bei einer für den Web-Master zeitintensiven Dateigröße, konnte sich sehen lassen.
Die zurückliegende Wettfahrtserien-Revue wurde dieses Mal nicht wie gewohnt vom Wettfahrtleiter alleine vorgetragen. Es wurde eine Kombination aus eingeblendeten Textbeiträgen und einem abwechslungsreichen Wortspiel zwischen dem ersten und zweiten Vorsitzenden der Segelgemeinschaft präsentiert. Der Betrachter konnte so eingeblendete Ãœberschriften wie „Also, wenn das eine Wettfahrt gewesen wäre, dann …“ oder „Wer will denn bei diesem Wetter trainieren?“ bzw. „Endlich mal Wind“ oder „In der Geschichte der NMW erstmalig!“ lesen, um hier einmal nur einige Auszüge zu erwähnen. Die ein oder andere Anekdote der Crew’en, wie man sie aus der Vergangenheit kannte, wurde trotz der anders gearteten Siegerehrung zum Besten gegeben.

In einer Geschichte wurde über den internen Wettkampf zweier Schipper und ihrer Yachten berichtet, wo am Ende der Verlierer mit einem Schwimmring in Form eines Flamingos baden gehen musste. Des weiteren war etwas über einen neuen Renner im Wettfahrtfeld und über die neue Segel-Performance zweier erfolgsverwöhnter Yachten zu hören. Eine weitere Erzählung berichtete von dem dreimaligen Abbruch einer Crew, da der Dienstplan eines Crewmitgliedes dem Team den besagten Strich durch die Wettfahrtrechnung machte.

Nun zu den Platzierungen. Eine neue Performance-Lady war das erste Team, was in eine Pokalplatzierung gesegelt war. Die SY „LeeLoo“ konnte den Preis des „Ersten im letzten Drittels“ für sich verbuchen. Als sensationell wurde die Leistung der SY „Memory“ und ihrer Crew verkündet. Diese stolze Yacht konnte den Preis des „Ersten im zwoten Drittel“ ganz klar für sich einfahren. Die eigentliche Sensation wurde aber nun erst bekannt gegeben und es war die gesamt drittplatzierte Yacht und die langjährige Preisträgerin des „Goldenen Fernglases“ mit ihrem Schipper. Hier zeigte sich deutlich, dass nicht immer Schnelligkeit das Wichtigste ist, um in die vordersten Ränge zu segeln. Beharrlichkeit zahlte sich dieses Mal aus. Mit der Teilnahme an allen Trainings- und Wettfahrten war dieses tolle Ergebnis der SY „Sindbad“ zuzuschreiben. Und das mehr als verdient.

Die nun vorgestellte Zweitplatzierte war keine Unbekannte. Allerdings wurde von der Crew dieser erfahrenen Dame berichtet, dass sie sich zeitweise vom Eigner nicht ausreichend unterstützt fühlten. Der Eigner definierte seine Prioritäten aus ihrer Sicht teilweise anderes. Gute Fotos des Wettfahrtfeldes oder die Ãœbernahme der Aufgaben des Startschiffes sind nur zwei Beispiele. Trotz alle dem war die Leistung der SY „Orca“ und ihrer Crew beachtenswert.

Mit großen Respekt wurde im folgenden die herausragende Leistung des gesamtsiegreichen Teams vorgestellt. Als zweite Yacht in der bisherigen Geschichte der NM-Wettfahrten konnte sie ein zwotes Mal den ersten Platz für sich ersegeln. Dabei hat der liebevoll genannter „Schlapphutschipper“ noch versucht, seiner so erfahrenen Lady Einhalt abzuverlangen. Mit über einem halben Jahrhundert an Erfahrung hat sich die SY „Freyja“ nicht beirren lassen und beeindruckend diesen Erfolg für sich verbucht.

Der letzte noch zu vergebene Preis, das „First Ship Home“ kam nun zur Sprache. Er sollte für die NM-Wettfahrtserie 2020 eine weitere Besonderheit darstellen. Ein Steuermann einer potenziellen Yacht, der im Vorfelde im sprichwörtlich vollmundigen Schnack die Erringung dieses Preises angekündigt hatte, wurde nicht wie gewollt der Gewinner. Insgesamt wurden vier Ladys ausgemacht, die mit je zwei ersten Zieldurchläufen punkteten. Was nun? Den Preis vierteln kam nicht in Frage. Also wurde er anders geteilt. Quartalsmäßig! Es wurde kurzer Hand beschlossen, dass die vier Teams den Preis „First Ship Home“ jeweils ein Quartal ihr Eigen nennen dürfen: Erstes Quartal SY „Orca“, zwotes SY „LeeLoo“, drittes SY „Pia“ und viertes Quartal SY „Schnaggi“. Eventuell fällt ja noch das ein oder andere Ãœbergabegetränk ab?!

Zum Ende des Siegerehrungs-Videos wurde noch dem Team der KaRo ausdrücklich gedankt. Ein eigenes Start- und Zielschiff ist ein Traum jeder Wettfahrt. Die Wettfahrtleitung sprach in diesem Zusammenhang die Hoffnung aus, diese Bereicherung auch im Jahr 2021 nutzen zu dürften?!

Im Anschluß wurde durch die beiden Moderatoren die Wettfahrtserie 2020 offiziell für beendet erklärt. Aber wo ein Ende da auch ein Anfang. Unter dem Motto „bei den Nicht-Mittwochs-Wettfahrt mitmachen ist wie darüber zu reden, nur viel krasser“ erklärte das Vorstandsduo mit ein paar kleinen spaßigen Hinweisen die Wettfahrtserie 2021 für eröffnet.

Im Nachspann der virtuellen Siegerehrung konnten sich die Zuschauer noch über die sogenannten Filmschnittopfer erfreuen. Durch die teilweise sehr lockeren und lustig gemeinten Spitzen des Duos wurde noch einmal unterstrichen, dass man sehr bemüht war, ein Hauch von Normalität auszustrahlen. Dieses dürfte auch durch die durchweg positiven Rückmeldungen der SGMK´ler gelungen sein?! Somit konnte die Wettfahrtleitung dieses als eine Bestätigung verzeichnen, hier den richtigen Weg der Präsentation gewählt zu haben.

Vielen Dank und bleibt gesund!

Das Endergebnis 2020:
BootsnameTeilnahmenGewertetGesamt
Freyja108114,8
Orca98113,5
Sindbad118106,9
Happy ours98106,3
Finally98104,3 (*1)
Kama7798,0
Störtebeker7796,3
Memory7794,1
Auriga6670,0
Schnaggi5565,8
Monita Es.5565,3
Trigon4455,6 (*2)
Juka4451,7
Dixi4443,0
Leeloo3342,1
Querkopf3341,1
Kokolora3339,3
Pia2228,2
Gioia1113,5
Macke1113,3
Sahib1113,0
Grepi1110,0
Vorjahresabzug berücksichtigt: (*1) - 3,7 und (*2) - 3,4

Hier geht es wieder zurück.